Das richtige Ladendesign

Es gibt zahlreiche konkurrierende Theorien darüber, wie Ladengestaltung funktionieren sollte. In einem Land, in dem Mode an Universitäten studiert wird, sind viele gegensätzliche Meinungen unvermeidlich – nicht nur zur eigentlichen Gestaltung von Geschäften, Häusern oder Kleidung, sondern auch auf einer tieferen Ebene. Studierende und Professoren verbringen unzählige Stunden damit, über die Bedeutung von Kunst und Schönheit zu diskutieren und zu debattieren. Sie setzen sich mit Themen auseinander, die Philosophen und Denker von höchstem Rang seit Jahrhunderten beschäftigen.

Die Debatte über die Bedeutung und Relevanz von Kunst und Kreativität wird wohl nie enden. Doch für uns in der Branche ist das keine bloße Spekulation, sondern unser Beruf. Nach vielen Jahren Erfahrung in der Modewelt, im Bekleidungssektor (worüber ich am häufigsten schreibe) und im Bereich Inneneinrichtung möchte ich einige Punkte mit Ihnen teilen, die allgemein gültig sind, da sich ihre Prinzipien auf alles im Leben anwenden lassen, was mit Design zu tun hat – und vielleicht sogar noch darüber hinaus.

Ich werde drei Fehler besprechen, die ich in meiner Karriere beobachtet habe, jeweils einen für jede der drei oben genannten Kategorien, und Ihnen die Probleme und, was noch wichtiger ist, die Lösungen erläutern.

1) Ich nehme als Beispiel eine Modenschau in New York: „Zu viel Kontrast“. Ein Designer präsentierte dort seine neue Bademodenkollektion. Die Models schritten mit schwingenden Hüften den Gang entlang, und ich fand seinen Stil aufdringlich. Das Problem war, dass am Eingang, wo die Models zum Laufsteg kamen, sechs oder sieben Schaufensterpuppen standen. Sie trugen riesige Pelzmäntel. Ich verstehe, dass der Designer Kontrast erzeugen wollte, aber es war übertrieben. Wenn er schon Kontrast schaffen wollte, hätte er die Schaufensterpuppen in Vintage-Badeanzügen stecken sollen. Das hätte die Modernität der gezeigten Bademode hervorgehoben.

2) Bei Bekleidungsgeschäften ist die Sache einfacher. Ihre Schaufensterpuppen müssen so aussehen wie die Menschen, an die Sie verkaufen möchten. Wenn Sie beispielsweise in einem Kindergeschäft verführerisch posierende Schaufensterpuppen aufstellen … ich denke, Sie verstehen, worauf ich hinauswill.

3) Was die Inneneinrichtung betrifft, geht es nicht um einzelne Möbelstücke, sondern darum, wie sie zusammenpassen. Man muss ein stimmiges Gesamtbild schaffen, damit die einzelnen Möbelstücke nicht störend wirken.

Die Schlussfolgerung und die Botschaft, die ich Ihnen aus diesem Artikel mitgeben möchte, ist: Sie müssen sich vor Beginn eines jeden Projekts ein umfassendes Bild machen. Lassen Sie sich nicht von Details ablenken, die das Gesamtbild verwischen.